Sanierung Geschäftshaus Bleicherweg

2016 – 2018
Renovation Bleicherweg Office Building
  • Bauherrschaft Client
    Noldin Immobilien AG, Zürich Noldin Immobilien AG, Zurich
  • Typ Type
    Umbau, Verwaltung Renovation, Administration
  • Ort Location
    Zürich Zürich
  • Stand Status
    Fertiggestellt Completed
  • Baukosten BKP 1-9 Costs
    17,8 Mio. 17,8 Mio.
Boltshauser-Architekten-Sanierung-Geschaeftshaus-Bleicherweg-Skizze-Roger-Boltshauser
  • Bauherrschaft Client
    Noldin Immobilien AG, Zürich Noldin Immobilien AG, Zurich
  • Typ Type
    Umbau, Verwaltung Renovation, Administration
  • Ort Location
    Zürich Zürich
  • Stand Status
    Fertiggestellt Completed
  • Baukosten BKP 1-9 Costs
    17,8 Mio. 17,8 Mio.

Das Geschäftshaus Bleicherweg 58 im Stadtzentrum von Zürich wurde 1971 erbaut und musste komplett saniert werden. Abgesehen vom Dachgeschoss wurde die Volumetrie beibehalten. Die Fassaden jedoch sind deutlich plastischer gestaltet als zuvor und lassen den Baukörper städtischer in Erscheinung treten. Ein neues Vordach klärt die Adresse des Hauses zum Bleicherweg und dessen Beziehung zum Strassenraum.

Die Kombination von Metall und Stein greift ein Thema der Bauten an der Europaallee auf, jedoch in einer verfeinerten Form, die dem Ort und der Aufgabe angemessenen ist. Die Materialität schlägt eine Brücke zwischen der traditionellen, steinernen Stadt und dem angrenzenden Gebäude aus den 1970er-Jahren. Die Baubronze erlaubte eine scharfkantige, präzise Detaillierung und verspricht eine edle Patina, die aufgrund der starken Profilierung differenziert und lebendig bleiben dürfte. Der farblich komplementäre, grünliche Zürcher Sandstein wiederum verankert den Bau am Ort und in dessen Geschichte.

Die Gliederung der Fassade folgt einer tektonischen Ordnung mit Stützen und Balken, spricht aber auch von ihrer Wirklichkeit als nicht tragende Hülle. Die Vertikalelemente artikulieren mit Basis und Kapitell schon fast säulenartig die Schwerkraft und das Tragen. Die Ausformulierung der Ecke dagegen zeigt das Bekleidende. Die Sandsteinplatten werden von Rahmen aus Baubronze gefasst, die leicht hervortreten, sodass eine räumliche Staffelung der Elemente entsteht, welche die Fugen überspielt, ohne sie zu verstecken. Ausser im obersten Geschoss wird der Sandstein nicht nur für die Stützen, sondern auch für die Abdeckung der Lüftungsflügel verwendet. Unten artikuliert die Koppelung von je zwei Achsen ein Sockelgeschoss, oben der Wechsel von Stein zu Glas ein Kranzgeschoss. Die Klassizität dieser Themen nobilitiert die Fassaden ebenso wie ihre feingliedrige Gestaltung und ihre Materialität. Zum rückwärtigen Hof dagegen wurde die Gebäudehülle vereinfacht in Stahlblech ausgeführt, wenn auch mit identischer Gliederung.

In der Eingangshalle und im Treppenhaus ist die kostbare Bekleidung aus Carrara-Marmor und Portore Nero vom Bestand übernommen. Neue Handläufe aus Bronze und Leuchten aus Muranoglas schlagen eine Brücke zur neuen Fassade. Die Büroräumlichkeiten dagegen, ausgebaut im Auftrag der Mieter, haben mit den offen geführten Leitungen und direkt auf den Beton montierten Deckenelementen Werkstattcharakter. Die Koppelung der Heizkörper mit den Fassadenstützen ermöglichte maximal hohe Fenster, dank denen die Räume – nebst der guten Belichtung – von der exponierten Lage des Hauses im Stadtraum profitieren.

The commercial building at Bleicherweg 58 in the center of Zurich was built in 1971 and required complete renovation. Except for the top floor, the volumetry was retained. The facades, however, are distinctly more sculptural than before, giving the building a more urban appearance. A new canopy roof announces the building’s address toward Bleicherweg and mediates the street space.

The combination of metal and stone echoes a theme of the buildings along Europaallee, albeit in a refined form befitting the place and the task. The materiality forges a link between the traditional, stony city and the adjoining building from the 1970s. The architectural bronze allowed sharp-edged, precise detailing and promises to produce a fine patina that will no doubt remain differentiated and lively thanks to the strong profiling. Complementary in color, the greenish Zurich sandstone in turn anchors the building on the site and in its history.

The division of the facade follows a tectonic order of pillars and beams, but also speaks its reality as a non-load-bearing envelope. With base and capital, the vertical elements articulate gravity and the load-bearing function in an almost column-like manner. The formulation of the corner on the other hand reflects the cladding. The sandstone panels are encased by frames of architectural bronze which protrude slightly so as to give the impression of three-dimensional staggering of the elements, toning down the joints without completely hiding them. Except for on the top floor, the sandstone is used not only for the pillars, but also to cover the ventilation windows. At the bottom, two axes coupled together articulate the ground floor, with the change from stone to glass forming a crowning floor at the top. The classical effect of these themes, the graceful design and materiality all ennoble the facades. Toward the rear courtyard, on the other hand, the building envelope was rendered in a simplified form in sheet steel, albeit with the identical division.

The precious facing of Carrara marble and Nero Portoro from the existing building was retained in the foyer and on the stairs. New handrails of bronze and lamps of Murano glass forge a link to the new facade. In contrast, openly routed conduits and ceiling elements mounted directly onto the concrete in the office rooms finished by the the tenants, create a workshop feel. Coupling the radiators with the facade pillars enabled full-height windows, thanks to which the rooms—in addition to the good lighting—also benefit from the building’s exposed situation in the city.

Fotografie Photography
1 – 2: Boltshauser Architekten, Zürich; 3 / 7 / 9: Philip Heckhausen, Zürich; 4 – 6 / 8: Filip Dujardin, Gent