Sanierung Flachbauten Hirzenbach

2016 – 2019
Renovation of Low-Rise Buildings in Hirzenbach
  • Bauherrschaft Client
    Noldin Immobilien AG, Zürich Noldin Immobilien AG, Zurich
  • Typ Type
    Gewerbe, Umbau Business, Renovation
  • Ort Location
    Zürich Zürich
  • Stand Status
    Fertiggestellt Completed
  • Baukosten BKP 1-9 Costs
    4 Mio. 4 Mio.
Boltshauser-Architekten-Sanierung-Flachbauten-Hirzenbach-Skizze-Roger-Boltshauser
  • Bauherrschaft Client
    Noldin Immobilien AG, Zürich Noldin Immobilien AG, Zurich
  • Typ Type
    Gewerbe, Umbau Business, Renovation
  • Ort Location
    Zürich Zürich
  • Stand Status
    Fertiggestellt Completed
  • Baukosten BKP 1-9 Costs
    4 Mio. 4 Mio.

Die beiden Flachbauten in Zürich Hirzenbach wurden in den 1950er-Jahren im Auftrag von Max Noldin zusammen mit dem damals höchsten Backsteinhaus Europas von Architekt R. Castelnuovo erbaut. Das Ensemble orientiert sich am Quartiersentwicklungsplan des damaligen Züricher Stadtbaumeisters Adolf Wasserfallen (1920–2000), in dem niedrige Baukörper mit öffentlichen Nutzungen die Hochbauten mit Wohnnutzungen ergänzen. Mit der Sanierung werden die öffentlichen Nutzungen im Quartier gestärkt, gleichzeitig wird die Erinnerung an die Ursprünge des Quartiers wachgehalten. Mit grosszügigen Räumlichkeiten im Erdgeschoss und neuen Sanitärräumen im Untergeschoss wird eine bessere Vermietbarkeit angestrebt, wobei der Ausbau mieterseitig erfolgt und nicht Teil des Projekts ist.

Die Baukörper bleiben in ihrer Grunddisposition unverändert. Die neue Fassade greift die prägenden Elemente des Bestandes auf und interpretiert diese unter dem bestehenden schützenden Dach neu. Über die Ein- und Ausstülpungen der Fassadenebene entstand ein Relief, das sowohl aussen wie auch innen räumliche Verknüpfungsmomente schafft. Die Eingänge und Schaufenster wurden teilweise neu gesetzt oder an ursprünglicher Situation wiederhergestellt. Durch die neuen Eingriffe wurden innen grössere Schaufensterauslagen möglich, aussen Nischen, welche die Eingänge markieren. Die charakteristische Ecklösung lehnt sich an den ursprünglichen Zustand an, der Haupteingang der damaligen Bushaltestelle zuwandte.

Die Bausubstanz wurde auf den Rohbau zurückgeführt, sodass die charakteristischen Pilzstützen aus Beton freigelegt werden konnten. Die Betonplatten mit allseitig auskragenden Vordächern werden von Stahlstützen an der Fassade und von je vier pilzförmigen Betonstützen getragen. Die Metallfassade mit ausladenden Stoffmarkisen wurde komplett neu erstellt. Für die konkav und konvex geschwungenen Glasbausteinwände wurde ein neues Doppelblocksystem entwickelt, das einen sehr tiefen U-Wert erreicht. Die vertikale Profilierung der Glasbausteine unterstützt die textile Wirkung der Wände und lässt diese wie einen feinen Paravent erscheinen. Die raumseitig farbig gefassten Stahlstützen entlang der Fassaden heben sich deutlich von der Gebäudehülle ab und ordnen den Raum innen neu.

Auf aufwendige Lüftungsanlagen wurde verzichtet. Lüftung und Nachtauskühlung erfolgen über Klappen im Obergurt zwischen Vordach und Schaufenster. Unter den Schaufenstersitzbänken befinden sich Heizkörper, die ihre Wärme über das Fernwärmenetz vom benachbarten Heizkraftwerk beziehen. Die bestehenden Vordächer und die Markisen gewähren eine gute Beschattung, womit einer Überhitzung der Räume vorgebeugt werden kann. Mit der Wiederverwendung der bestehenden Struktur kann wesentlich graue Energie eingespart werden. Die neuen Gebäudeteile, insbesondere die Gebäudehülle, entsprechen den Anforderungen des Minergie-P-Standards.

The two low-lying buildings in Zurich Hirzenbach, built in the 1950s, were commissioned by Max Noldin together with the then tallest brick house in Europe, designed by architect R. Castelnuovo. The ensemble is based on the district development plan of the then Zurich Municipal master builder Adolf Wasserfallen (1920–2000), according to which low buildings for public uses would complement the residential high-rise buildings. The renovation aims to strengthen public use in the district, while at the same time keeping the memory of the district’s origins alive. Spacious facilities on the ground floor and new public washrooms in the basement strive to increase rentability. However, as the tenants are responsible for the expansion, it is not part of the project.

The structural shell of the buildings remains unchanged. The new facade picks up the defining elements of the existing building, but restructures them under the existing, protective roof. The indentations and protrusions of the facade plane create moments of spatial connection both inside and out. Some of the entrances and shop windows are repositioned, some are restored to their original state. The new interventions enable larger window displays on the inside and larger protected areas mark the entrances on the outside. The characteristic corner design is based on the original situation when the main entrance turned towards the bus stop.

The building fabric was reduced to its shell, so that the characteristic mushroom-shaped columns made of concrete could be exposed. The concrete slabs with their protruding canopies in all directions are held by steel columns on the facade as well as four mushroom-shaped concrete columns. The metal facade featuring protruding fabric awnings was newly built. A new double block system was developed for the concave and convex curved glass brick walls, achieving a lower U-value. The vertical profile of the glass blocks supports the textuality of the wall, making it appear like a delicate folding-screen. The new colored steel columns along the facades stand out clearly from the building shell and reconfigure the interior of the room.

Complex ventilation systems were considered unnecessary. Ventilation and night cooling take place via flaps in the upper flange between the canopy and the shop window. There are radiators underneath the window seat benches, which draw their heat from the neighboring CHP station via the district heating grid. The existing canopies and awnings provide ample shade to prevent the rooms from overheating. By reusing the existing structure, a lot of embodied energy could be saved. The new parts of the building, in particular the building envelope, meet the requirements of the Minergie-P low-energy-consumption standard.

Fotografie Photography
Kuster Frey, Zürich