Gerätehäuser und Zielturm Sihlhölzli

2001 – 2002
Equipment Storage Buildings and Finishing Tower Sihlhölzli
  • Bauherrschaft Client
    Amt für Hochbauten, Stadt Zürich City of Zurich, Department for Building Construction
  • Typ Type
    Kultur, Neubau Culture, New Construction
  • Ort Location
    Zürich Zürich
  • Stand Status
    Fertiggestellt Completed
  • Baukosten BKP 1-9 Costs
    1,1 Mio. 1,1 Mio.
Boltshauser-Architekten-Geraetehaeser-Zielturm-Sihlhoelzli-Skizze-Roger-Boltshauser
  • Bauherrschaft Client
    Amt für Hochbauten, Stadt Zürich City of Zurich, Department for Building Construction
  • Typ Type
    Kultur, Neubau Culture, New Construction
  • Ort Location
    Zürich Zürich
  • Stand Status
    Fertiggestellt Completed
  • Baukosten BKP 1-9 Costs
    1,1 Mio. 1,1 Mio.

Die von Stadtbaumeister Hermann Herter (1877-1945) geplante Sport- und Freizeitanlage Sihlhölzli entstand 1932. Herter gehört zu jenen Architekten, denen die «Sechs Bücher vom Bauen» Friedrich Ostendorfs (1871-1915) zum Leitbild geworden war. Dem entsprechend strebte er nach Einfachheit, Klarheit und Symmetrie.

Die neuen Kleinbauten greifen das Herter’sche Ordnungssystem auf. Zwei Gebäude mit identischer Grundfläche, Höhe und Materialisierung wurden den Turnhallen auf dem Hartplatz vorgelagert. Sie respektieren die Symmetrie der Anlage und binden den Landschaftsraum stärker an den Hauptbau. Der doppelstöckige Zielturm mit Zeitmessanlage dagegen steht am entgegengesetzten Ende des Areals beim Zieleinlauf der Rundlaufbahn. Damit bricht er die Herter’sche Ordnung auf und die drei neuen Gebäude spannen ein neues Bezugsystem auf. Auch die einzelnen Gebäude brechen in ihrer Ausformulierung die Symmetrie und beziehen sich dabei auf ihr Programm und den übergeordneten städtischen Raum.

Gegenüber der feinen vertikalen Rhythmisierung der Herter’schen Fassade betonen die neuen Gerätehäuser mit ihren Lehm- und Trasskalkschichten die Horizontale. Wie die Position der Bauten vermittelt auch die Materialisierung zwischen dem städtisch-gebauten Raum und dem Grünraum des Parks. Der Lehm verweist auf die Landschaft, die horizontalen Betonplatten dagegen schaffen einen Bezug zu den Betonpfeilern der Herter’schen Turnhallen. Bei historischen Lehmbauten wird die Wand oft von einem weit ausladenden Dach geschützt. Hier mussten neue Detaillösungen gefunden werden, die zwischen dem Wunsch nach architektonischer Abstraktion und den konstruktiven Anforderungen des Lehmbaus vermitteln. Um die Erosion des Lehms unter den Betondecken zu bremsen, wurden im Übergang beider Materialien eine Abdichtung und eine Schicht aus Trasskalkmörtel eingeführt. Diese Erosionsbremsen wurden bündig ausgeführt und sind anfänglich kaum in Erscheinung getreten. Inzwischen wurde die erste Schicht der Lehmwand vom Regen ausgewaschen, so dass die horizontale Gliederung aus Trasskalk stärker hervortritt und die Lehmwände als kleine Vordächer schützt.

The Sihlhölzli sports and leisure complex planned by municipal master builder Hermann Herter (1877–1945) was built in 1932. Herter counts among those architects for whom the «Sechs Bücher vom Bauen» (Six Books on Building) by Friedrich Ostendorf (1871–1915) had become a lodestar. Accordingly, he strove to achieve simplicity, clarity and symmetry.

The new small buildings reprise Herter’s system of order. Two buildings identical in footprint, height and materialization were installed in front of the gyms on the hard sports area. Respecting the symmetry of the complex, they connect the landscape space more closely to the main building. The two-story finishing tower with a timekeeping system on the other hand is situated at the opposite end of the site by the finishing line of the running track. As such, it breaks away from Herter’s system, with the three new buildings setting out a new framework of reference. In terms of their formulation, the separate buildings also break with the symmetry, making reference to their program and the wider urban space.

Contrasting with the fine vertical rhythmization of Herter’s facade, the new equipment storage buildings with their natural clay and trass lime layers emphasize the horizontal. Just like the position of the buildings, the materialization forges a link between the built-up urban space and the leafy park area. The clay alludes to the landscape, whereas the horizontal concrete slabs make reference to the concrete pillars of Herter’s gymnasium buildings. In historical clay buildings the wall is often protected by a roof with a generous overhang. In this case it was necessary to come up with new detail solutions capable of reconciling the wish for architectural abstraction and the structural requirements of building with clay. To inhibit the erosion of the clay beneath the concrete ceilings, a seal was installed between the two materials together with a layer of trass lime mortar. These erosion breaks were flush-mounted and initially hardly visible. Since then, the top layer of the clay wall has been eroded by the rain so that the horizontal trass lime separators are more noticeable and protect the clay walls as little canopies.

Fotografie Photography
1 / 4: Michael Freisager, Inwil; 2 – 3 / 5 – 6: Kuster Frey, Zürich